Hinweise zum gesunden Wohnen
Im folgenden möchten wir Ihnen einen kleinen Exkurs durch die Welt der Baubiologie und den damit verbundenen Gefahren bzw. gesundheitlichen Beeinträchtigungen geben. Natürlich werden auch die Alternativen aufgezeigt.
Farben? - Alles ökologisch !
Nicht selten wird bei der Wahl der Innenausstattung sowie der Wandfarben auf ökologische oder biologische Produkte geachtet.
Warum auch nicht?
Hat man doch auf Bio-Produkte geachtet. Bio schadet doch nicht, - oder?
Doch nicht immer ist man mit der Wahl einer Bio-Farbe gut beraten. Beinhalten diese doch einen relativ hohen Anteil natürlicher Lösungsmittel (sog. Terpene). Diese Stoffe, oft durch einen Geruch nach Orangen oder Zitronen wahrnehmbar, besitzen ein hohes allergenes Potential und verursachen diverse gesundheitliche Störungen, wie die umweltmedizinische Praxis gezeigt hat.
Auch die Natur hat ihre Tücken!
Wer die Forderung nach natürlichen Baustoffen stellt, wird immer wieder auf Holz stoßen, da dieses Baumaterial fast alle baubiologischen Kriterien erfüllt.
Holz enthält allerdings neben anderen flüchtigen Stoffen auch Terpene, die bei manchen Menschen Allergien hervorrufen. Holz ist atmungsfähig. Als einziger Baustoff bewirkt es keine Erhöhung der Radioaktivität im Hausinneren.
Hinzu kommen hervorragende bauphysikalische Eigenschaften. Kein anderer Baustoff mit vergleichbarer Wärmedämmfähigkeit speichert Wärme so gut wie Holz.
Die Druck- und Zugfestigkeit übertrifft die von Beton.Unbehandelte Holzoberflächen gleichen extreme Luftfeuchteschwankungen im Hausinneren aus. Außerdem sind die meist verwendeten einheimischen Sorten nachwachsende Rohstoffe, die ohne größeren Energieaufwand für Transport und Bearbeitung zur Verfügung stehen.
Gute Erfahrungen konnten mit Mobiliar aus Vollholz gemacht werden. Diese sind im Gegensatz zu furnierten Spanplattenmöbeln wesentlich widerstandsfähiger und geben zudem im unbehandelten Zustand keine gesundheitlich bedenklichen Schadstoffkonzentrationen ab.
Holzschutzmittel - Sinn oder Unsinn
Da auch Holz dem natürlichen Kreislauf und damit dem Verrotten unterliegt, setzt man Holzschutzmittel ein, um diesen Vorgang möglichst lange zu verzögern. Frei nach der Devise : Je mehr, desto besser wird mit diesen oft äußerst giftigen "Schutzmitteln“ viel zu sorglos umgegangen.
Ob Außenbereich, Innenbereich, Spielgeräte für Kinder, selbst Saunen werden von Hobbybastlern mit „schützendem" Innenanstrich versehen. Da wird die Sauna zur gesundheitsschädigenden Giftkammer.
Im Innenbereich sollte auf den Gebrauch von Holzschutzmitteln generell verzichtet werden.
Kinder sind übrigens durch den Einsatz von Holzschutzmittelwirkstoffen wie z.B. PCP, Lindan, Dichlofluanid, Chlorthalonil, Endosulfan, Permethrin u.a. am stärksten betroffen. Diese Stoffe gasen, einmal auf die Holzoberfläche gebracht, über viele Jahre aus. So können noch nach mehr als 10 Jahren diese Stoffe z.T. eindeutig und in höheren Konzentrationen in der Raumluft nachgewiesen werden.
Heizung - nicht nur warm und kalt
Es gibt bis heute kein Heizsystem, das sowohl allen baubiologischen, ökologischen und der Bequemlichkeit dienenden Aspekten gerecht wird.
Grundsätzlich sollte ein Heizsystem gewählt werden, dass mit geringer Oberflächentemperatur sehr viel Strahlungswärme erzeugt und das die Konvektion so klein wie möglich hält.
Am wichtigsten für das Wohlbefinden ist der Austausch von Strahlungswärme mit der Umgebung.
Dieser Wärmeaustausch hängt ausschließlich von der Oberflächentemperatur des eigenen Körpers, den Oberflächentemperaturen anderer Gegenstände im Raum und den inneren Wandoberflächen ab.
Unangenehm wird in jedem Fall die Abweichung von mehr als drei Grad zwischen Luft- und Wandtemperaturen empfunden.
Das verträglichste Heizsystem stellen sogenannte Heizwände dar. In den Wänden werden dabei warmwasserdurchflossene Kunststoff- oder Kupferrohre befestigt, die die Wand erwärmen - diese wiederum strahlt die Wärme ab, ohne die übliche Luftzirkulation und damit verbundene Aufwirbelung von Staub zu verursachen.
Während Fußbodenheizungen gesundheitlich sehr umstritten und wenig zu empfehlen sind, ist der gute alte Kachelofen wieder im Kommen; seine direkte Strahlungswärme wird allgemein als äußerst wohltuend empfunden.
Eine weitere gute Alternative stellt das System der Fußleistenheizung (sogenannte Heizleisten) dar, welches sehr sparsam ist.
Elektrosmog - freischalten ?
Gerade das Schlafzimmer sollte frei von elektrischen Feldern sein.
Elektrische Wechselfelder können vor allem durch abgeschirmte Kabel und abgeschirmte Steckdosen in ihrer Ausbreitung behindert werden.
Liegt das Kopfende des Bettes im Bereich von Stromleitungen ist der Einbau von Netzfreischaltern in vielen Fällen die beste Lösung, um elektrische Wechselfelder im Schlafbereich zu unterbinden.
Netzfreischalter werden im Verteilerkasten hinter den Sicherungen eingebaut und trennen die Leitung vom Netz ab, sobald der letzte Verbraucher ausgeschaltet ist.
Wichtig ist vor allem, den Schlafbereich möglichst feldfrei zu gestalten. Beim Neubau kann dies durch entsprechende Kabelführung leicht realisiert werden. Ansonsten bietet sich der Einsatz von Netzfreischaltern an.
Schimmelpilze - nicht nur im Käse
Schimmelpilzsporen kommen überall in der Luft vor.
Schimmelpilze leben von organischem Material (Essensreste, Hautschuppen, Haare, Blattlaub etc.), das sie zu Mineralstoffen abbauen und so dem ökologischen Kreislauf zuführen.
Pilze leben draußen aber auch im Haus. Zu den Pilzen, die draußen leben und deren Sporen in der Außenluft zu finden sind, gehören Alternaria-, Botrytis- und Cladosporium-Arten. Diese Pilze kommen vor allem im Herbst und bei feuchter Witterung in großer Zahl vor.
Als Schwärzepilze sind sie auch in Feuchträumen zu finden, sie bilden dann schwarze Beläge auf Dichtungen von Fenstern und in Fugen von Fliesen.
Aspergillus Arten, Penicillium-Arten und Wallemia sebi findet im Staub ihren Lebensraum. Sie haben sich trockenen Bedingungen angepasst und können hier bei 70% Luftfeuchtigkeit wachsen und sich vermehren. Penicillium brevicompactum ist ein Hausstaub-Allergen, welches im Boden und auf Pflanzenmaterial verbreitet ist.
Schimmelpilze können krank machen. Liegt bei Personen eine entsprechende Sensibilisierung vor, können Schimmelpilze Beschwerden wie Augenbrennen, Nasenlaufen, Hautausschläge oder Asthma hervorrufen.
Pathogene Pilze wie Aspergillus niger und Aspergillus flavus geben giftige Stoffe ab und können z.B. Lungenentzündungen hervorrufen.